„Fallout“-Kritik: Lohnt sich die brutale wie auch absurde Sci-Fi-Serie von Amazon? (2024)

„Fallout“ ist eines der großen Serien-Highlights 2024. Doch wird die Serienadaption den Erwartungen der Videospiel-Fans gerecht und lohnt sich die Serie auch für jene Leute, die bislang nichts mit den Games am Hut hatten?

Mit „Fallout“ hat sich Amazon an eine der größten Marken aus dem Videospiel-Kosmos gewagt, sodass zahlreiche Fans mit großer Vorfreude, aber vielleicht auch mit ein wenig Skepsis der acht Episoden umfassenden ersten Staffel entgegenfiebern. Was euch bei der Science-Fiction-Serie erwartet, verraten euch die ersten Meinungen aus unserer Redaktion.

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Oliver Koch

In „Fallout“ werdet ihr in die verstrahlten Vereinigten Staaten von Amerika entführt, nachdem ein atomarer Krieg im Jahr 2077 das Land in Trümmer gelegt hat. Während die meisten Menschen an der Oberfläche auf unterschiedlichste Weise um ihr Überleben kämpfen, genießen einige wenige Auserkorene den Vorzug eines zivilisierten Lebens in den unterirdischen Bunkeranlagen der Firma Vault Tec. Als jedoch der Vater der Vault-Bewohnerin Lucy (Ella Purnell) von einer Raider-Bande entführt wird, wagt sich die naive Überlebenskämpferin in das brutale Ödland, in dem sich ihre Wege rasch mit einem Knappen der Stählernen Bruderschaft (Aaron Moten) sowie einem rücksichtslosen Cowboy-Ghoul (Walton Goggins) kreuzen.

Wenn ihr euch bislang noch keinen optischen Eindruck von„Fallout“ machen konntet, verhilft euch der nachfolgende Trailer dabei:

Andi:Spaßiges Erlebnis, obwohl das gewisse Etwas (noch) fehlt

© Amazon

Ich kam tatsächlich nie zu dem Vergnügen, mich einem der beliebten „Fallout“-Videospiele hinzugeben, weswegen ich ziemlich unbefangen an die Serienadaption herantreten konnte; sofern man von meiner Achtung für die „Westworld“-Schöpfer*innen Lisa Joy und Jonathan Nolan einmal absieht.

Bislang konnte ich vier Folgen der „Fallout“-Serie sehen und komme zu einem äußerst positiven Fazit. Entgegen der verkopften Sci-Fi-Serie „Westworld“ besticht das Post-Apokalypse-Highlight von Amazon vor allem mit seinem Unterhaltungswert. Obwohl die radioaktiv verseuchte Welt eine wahrlich grausame ist, was mit entsprechenden Gewaltdarstellung auch wiedergegeben wird, kommen der Humor und eine gewisse Verspieltheit wahrlich nicht zu kurz.

Letzteres drückt sich auch dadurch aus, dass der Serie ihre Videospielvorlage anzumerken ist. So begeben sich die Figuren auf eine Quest, lassen sich teils von Nebenhandlungen ablenken, müssen Kronkorken verdienen, mit Waren handeln und mit gefühlten NPCs (Nicht spielbare Figuren) sprechen, um voranzukommen.

Bislang vermisse ich zwar noch einen thematischen, emotionalen Unterbau, der „Fallout“ über die reine Sichtung nachhallen lassen und für mich zu einem wahren Pflichtprogramm machen würde. Das kann sich in der zweiten Hälfte der Staffel ja noch ändern und auch so kann ich den Titel bereits bedenkenlos weiterempfehlen, da ich mich abseits von einigen (noch) nicht gezündeten Handlungssträngen konstant gut unterhalten gefühlt habe. Zumal die hochwertige Produktion an sich durchaus schon eine Sichtung wert ist.

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Unzählige Stunden habe ich dank „Fallout 3“, „Fallout New Vegas“ und „Fallout 4“ im postapokalyaptischen Ödland verbracht, das mir ein paar der skurrilsten Videospiel-Momente beschert hat. Dabei spielte die Hauptstory nie eine große Rolle für mich; vielmehr waren es das Erkunden der einzigartigen Welt sowie die darin zu entdeckenden Nebengeschichten, die gerade so vor Absurdität strotzen und mich in den Bann von „Fallout“ gezogen haben.

Die Ankündigung der Serie schien daher als durchaus schlüssig, da diese Welt die perfekte Bühne liefert, um neue kreative Geschichten zu erzählen, die nicht zwingend etwas mit den Handlungen aus dem Spiel zu tun haben müssen. Allerdings stellte ich mir die Frage, wie beziehungsweise ob es den Serienschaffenden gelingt, eine Welt, die man in mehr als Hundert Stunden erforscht hat, einem neuen Publikum in nur wenigen Episoden nahezubringen.

Neben„Fallout“ hat schon so manch ein anderes Game eine Live-Action-Adaption erhalten. Welche Umsetzungen den Geist der Vorlage wunderbar eingefangen haben, verrät euch unser Video zu den kultigsten Videospiel-Verfilmungen:

Und in dieser Hinsicht kann ich alle Fans beruhigen: Während der Auftakt noch ein wenig wie ein Tutorial wirkt, geht es in der zweiten Folge in die überaus perfide Welt hinaus, die euch mit allen Elementen versorgt, die Gamer*innen an den Vorlagen so lieben. Ein enormer Einfallsreichtum zeichnet eine Welt, in der bitterböser Humor mit einer exorbitanten Brutalitäteinhergeht und euch Abstrusitäten wie vom Fließband liefert.

Wie auch die Spiele setzt die Serie vor allem auf das Groteske, das für die meisten Figuren im verstrahlten Ödland die alltäglichen Gewohnheit darstellt. Platzende Körperteile, vulgäre Sprüche und überzeichnete Stereotype kreieren einen Ton, der sich durch einen überzogenen Sarkasmus kennzeichnet und vor allem in den Games als bissiger Kommentar auf die US-amerikanische Politik, Geschichte und Kultur erwies.

In der Serie versteckt sich diese kritische Komponente jedoch stark hinter der auf Schaulust ausgelegten Unterhaltung, sodass sich „Fallout“ letztendlich als Serie entpuppt, die nicht lange nachwirkt, in dem Moment aber sehr viel Spaß macht. „Fallout“ ist laut, brutal, dreckig, wenig subtil und genau das macht die Serie – auf eine überaus abgedrehte Weise – zu einem sensationellen Spektakel, von dem man seinen Blick nicht abwenden möchte. Daher habe ich definitiv Lust auf mehr Absonderlichkeiten aus dem Ödland.

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Oliver Koch

Wenn ihr euch selbst ein Bild von „Fallout“ machen möchtet, könnt ihr die Serie ab dem 11. April 2024 bei Prime Video streamen. Wenn ihr noch kein Abo bei dem Streamingdienst habt, könnt ihr euch hier eure Mitgliedschaft sichern. Die zweite Staffel von„Fallout“ sollte höchstwahrscheinlich bald grünes Licht erhalten, sodass ihr in Zukunft noch weitere Eskapaden aus dem Ödland verfolgen könnt. Im Angebot von Prime Video findet ihr darüber hinaus weitere wenig zimperliche Produktionen, darunter zum Beispiel „The Boys“.

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Author: The Hon. Margery Christiansen

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